Schematherapie – alte Muster erkennen und neue Wege gehen 

Viele Menschen erleben immer wieder ähnliche Probleme im Alltag, in Beziehungen oder mit sich selbst – obwohl sie sich Veränderung wünschen. Die Ursache liegt oft in alten Denk- und Verhaltensmustern, die sich tief in uns verankert haben. Die Schematherapie hilft dabei, diese Muster – sogenannte „Schemata“ – zu erkennen, zu verstehen und Stück für Stück zu verändern. 

 

Was sind Schemata? 

Schemata sind wie innere Landkarten, die unser Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen. Sie entstehen meist in der Kindheit durch Erfahrungen mit Bezugspersonen oder in schwierigen Lebenssituationen. Wenn zum Beispiel wichtige Bedürfnisse wie Sicherheit, Liebe oder Anerkennung nicht ausreichend erfüllt wurden, entwickeln sich oft belastende Schemata. 

Solche Schemata können lauten: 


 „Ich bin nicht gut genug.“
 „Ich darf keine Schwäche zeigen.“
 „Andere werden mich sowieso verlassen.“


Auch wenn diese inneren Überzeugungen nicht mehr zu unserem heutigen Leben passen, beeinflussen sie weiterhin unser Verhalten und unsere Gefühle – oft unbewusst. 

Wie funktioniert Schematherapie? 

In der Schematherapie geht es darum, diese Muster sichtbar zu machen und einen neuen, liebevolleren Umgang mit sich selbst zu finden. Gemeinsam schauen wir, woher die Schemata kommen, wie sie entstanden sind und wie sie sich heute auswirken. 

Ein besonderer Fokus liegt auf den „emotionalen Grundbedürfnissen“: also dem, was jeder Mensch braucht, um sich sicher, angenommen und wertvoll zu fühlen. Gemeinsam arbeiten wir daran, dass diese Bedürfnisse endlich erfüllt werden – auf gesunde und stärkende Weise. 

Die Schematherapie nutzt dabei verschiedene Methoden: 


🗣️ Arbeit mit Stühlen (Aufstellung und Stuhldialoge) 


🎭 Rollenspiele oder Imaginationsübungen (z. B. innere Anteile kennenlernen) 


✍️ Arbeit mit Bildern oder kreativen Techniken 

 

Wann kann Schematherapie helfen? 


Die Schematherapie eignet sich besonders gut bei: 


✔ wiederkehrenden Beziehungskonflikten
 ✔ geringem Selbstwertgefühl
 ✔ Ängsten, Scham oder Schuldgefühlen
 ✔ innerer Unzufriedenheit oder Anspannung
 ✔ langanhaltenden depressiven Verstimmungen 

 

Veränderung beginnt mit Verständnis 

Die gute Nachricht: Alte Muster sind nicht in Stein gemeißelt. Mit Geduld, Verständnis und gezielter therapeutischer Begleitung ist Veränderung möglich. Die Schematherapie bietet die Chance, sich selbst besser kennenzulernen, liebevoller mit sich selbst umzugehen und neue Wege im Denken, Fühlen und Handeln zu finden – für ein erfüllteres und freieres Leben.